Unerfüllter Kinderwunsch
Im Schnitt kommt es in etwa 80 Prozent aller Fälle nach sechs Zyklen Versuchen Sie, das Unternehmen Baby entspannt anzugehen. Auch an den fruchtbarsten Tagen kommt es nicht zwingend zu einer Befruchtung, denn vielleicht sind die Spermien gerade jetzt nicht stark genug, um zur Eizelle zu gelangen. Oder im Zusammenspiel von Organen, Hormonen und Psyche ist irgendein Faktor gestört. Erst wenn Sie nach etwa einem Jahr ungeschütztem Sex nicht schwanger geworden sind, sollten Sie und Ihr Partner einen Arzt aufsuchen, um mögliche Ursachen herauszufinden und gegebenenfalls zu behandeln. Hier finden Sie weitere wichtige Informationen: |
(Foto: Fotalia) |
Die Gründe für Kinderlosigkeit beziehungsweise Unfruchtbarkeit können sehr
vielfältig sein:
Das Alter der Partner
Je älter Mann und Frau sind, desto schwieriger wird eine Befruchtung.
Stress
Sowohl bei Männern wie auch bei Frauen wird die sexuelle Lust durch starken
Stress gemindert. Zu starker Stress – sei es am Arbeitsplatz oder auch aufgrund
von familiären oder psychischen Problemen – kann zudem einen unregelmäßigen
Zyklus bewirken.
Alkohol- und Nikotingenuss
Das Gefäßgift Nikotin kann die Samenproduktion vermindern oder das Ausbleiben
des Eisprungs zur Folge haben. Übermäßiger Alkoholgenuss kann die Fortpflanzungs-
organe sogar dauerhaft schädigen.
Körperliche Anstrengung
Durch schwere körperliche Arbeit oder zu viel Sport treten bei Frauen häufig
Zyklusstörungen auf, während bei Männern die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt
wird.
Krankheiten
Dazu zählen Störungen der Eierstockfunktionen oder Fehlbildungen der Eierstöcke,
Krankheiten wie Diabetes, Endometriose (Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut)
oder eine nicht behandelte Chlamydien-Infektion (eine Geschlechtskrankheit, die
Entzündungen an Gebärmutter, Eileitern und Eierstöcken verursachen kann).
Beim Mann können eine gestörte Hodenfunktion, ein Samenleiterverschluss oder
Infektionen für Unfruchtbarkeit sorgen.
Über- und Untergewicht
Starkes Übergewicht kann bei Frauen Zyklusstörungen zur Folge haben. Stark unter-
gewichtige Frauen haben dagegen unter Umständen keinen Eisprung oder auch keine
Regelblutung.
Vor der eigentlichen Untersuchung wird der behandelnde Arzt von beiden
Partnern zunächst zahlreiche Informationen sammeln. Auch wenn die Fragen
die Intimsphäre berühren, wie die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs, muss
der Arzt das für seine korrekte Diagnose wissen.
Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen, das sogenannte Zyklusmonitoring,
zeigt zusammen mit der Prüfung des Hormonspiegels an, ob ein Eisprung
stattfindet oder nicht. Zudem wird geklärt, ob die Eileiter durchgängig sind.
Bei der gynäkologischen Untersuchung wird die Frau auch auf Myome, Fehl-
bildungen der Geschlechtsorgane und Endometriose (Erkrankung der Gebär-
mutterschleimhaut) hin untersucht.
Bei Verdacht auf eine Erkrankungen der Eileiter oder der Gebärmutter kann
eine Bauch- oder Gebärmutterspiegelung notwendig sein.
Kosten:
Die Kosten der Ultraschalluntersuchungen und für die Untersuchung der Ei-
leiter werden von den gesetzlichen Krankenkassen in voller Höhe übernommen.
Ein Urologe oder Androloge tastet die Geschlechtsorgane ab, um Hodenfehl-
bildungen oder Krampfadern an den Hoden auszuschließen.
Die Qualität der Spermien, also ihre Anzahl und Beweglichkeit, werden mithilfe
eines Spermiogramms im Ejakulat überprüft. Das Ejakulat wird durch Masturbation
gewonnen. (Ein operativer Eingriff, um Sperma zu bekommen, ist selten notwendig.)
Möglicherweise muss der Mann mehrere Spermaproben abgeben, bevor die Samen-
qualität als Ursache für die Kinderlosigkeit feststeht oder ausgeschlossen werden
kann.
Über eine Blutuntersuchung kann der Arzt den Hormonspiegel bestimmen und unter
Umständen ist eine Gewebeprobe der Hoden erforderlich.
Kosten:
Die Kosten des Spermiogramm werden von den gesetzlichen Krankenkassen in voller
Höhe übernommen.
Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen, um die Ursachen für Fruchtbarkeits-
störungen herauszufinden, da mehrere Untersuchungen in mehreren Schritten
notwendig sind.
Mit nur einem Arzttermin ist es nicht getan.
Es ist unbedingt ratsam, dass noch keine medizinische Therapie erfolgt, solange
nicht beide Partner vollständig untersucht sind. Denn es bringt nichts, wenn die
Frau beispielsweise Hormone einnimmt, obwohl in Wirklichkeit das Sperma ihres
Partners nicht zeugungsfähig ist. Diesen Nachweis muss das Paar also abwarten
und versuchen, dabei ruhig zu bleiben.