Welcher Geburtsort ist der richtige für Sie?

Was ist Ihnen wichtiger: Die Sicherheit einer Klinik oder die
familiäre Geborgenheit Ihres Zuhauses? Sanfte Methoden der Schmerzbehandlung oder eine PDA?

Für welchen Geburtsort Sie sich entscheiden sollten, hängt von
vielen Faktoren ab.

Die folgenden Informationen werden Ihnen bei der
Entscheidung helfen:

files/babyfreundliche-apotheke/Bilder - Baby und Familie/Geburt/Fotolia_16040172_XS.jpg(Foto: Fotolia)

Die Klinikgeburt

Die meisten Mütter entscheiden sich aus Sicheheits- gründen für die Geburt in einer Klinik. Sie wollen sicher sein, dass im Notfall sofort medizinische Hilfe für sie selbst und ihr Kind geleistet werden kann.

Bei besonderen Geburtsrisiken, wie Mehrlinggeburten, Risikoschwangerschaften, einer Steißlage des Kindes oder chronischen Erkrankungen der Mutter an Herz oder Nieren, sollte die Geburt unbedingt unter ärztlicher Aufsicht in einer Klinik erfolgen.

Informieren Sie sich, ob das Krankenhaus Ihrer Wahl eine eigene Neugeborenen-Intensivstation hat, an eine Kinderklinik angegliedert ist oder aber, wie weit ein sogenanntes Perinatalzentrum entfernt ist. 

Tipps:

  • Suchen Sie sich ein Krankenhaus aus, das für Sie gut erreichbar ist.

  • Melden Sie sich dort rechtzeitig an.

  • Lassen Sie sich bei einer Führung die Entbin-dungsstation und die Zimmer der Wochenstation zeigen.

  • Lassen Sie die Atmosphäre auf sich wirken. Können Sie sich vorstellen, Ihr Kind hier zur Welt zu bringen?

  • In großen Krankenhäusern ist eine Hebamme oft für mehrere Geburten gleichzeitig zuständig. Das kann werdende Mütter ebenso stören wie ein Wechsel der zuständigen Hebamme. Wenn Sie während der Geburt nur von einer einzigen Hebamme betreut werden wollen, sollten Sie sich eine freiberufliche Beleghebamme suchen.

 

Wenn Sie ein Krankenhaus besichtigen, ist ein individueller Fragenkatalog nützlich, wie z.B.:

  • Sind spezielle Entbindungsmethoden möglich,
    wie die Wassergeburt oder eine Entbindung im Gebärstuhl?

  • Findet die Geburt in einem Gebärzimmer oder in einem Kreißsaal statt?

  • Werden Mutter und das Neugeborene gemeinsam untergebracht?

  • Gibt es Familienzimmer, in denen auch der Vater schlafen darf?

  • Wie viele Einzelzimmer stehen zur Verfügung?

„Babyfreundliches Krankenhaus“

Weltweit zertifizieren die WHO und das Kinderhilfswerk UNICEF solche Geburts- und Kinderkliniken, die einen hohen Betreuungsstandard nachweisen. Diese Kliniken dürfen sich „Babyfreundliches Krankenhaus“ nennen. Unter diesem Link erfahren Sie anhand der PLZ, ob es ein Babyfreundliches Krankenhaus in Ihrer Nähe gibt.

Informationen über diese spezialisierten Krankenhäuser in türkischer Sprache finden Sie hier:
"Babyfreundliches Krankenhaus"... çünkü başlangıç önemlidir files/babyfreundliche-apotheke/pdfs/pdf-icon_small.jpg

Was sollten Sie in Ihren Klinikkoffer packen?
Diese Checkliste hilft Ihnen bei der Planung.

 

Die Hausgeburt

Einige Frauen möchten die Geburt in der familiären Atmosphäre der eigenen vier Wände erleben. Wenn Sie und Ihr Baby gesund sind, wenn es also keine Schwangerschafts- oder Geburtsrisiken gibt, steht diesem Wunsch nichts entgegen. In jedem Fall sollte jedoch eine ausgebildete Hebamme bei der Entbindung dabei sein.

Heute verfügen die meisten Hebammen, die Hausgeburten betreuen, über moderne medizinische Geräte, mit denen sie das Baby während der Geburt überwachen und Gefahren rechtzeitig erkennen können.

Wenn es medizinisch notwendig wird, sorgt die Heb- amme für eine Verlegung ins Krankenhaus. In den meisten Notfällen ist das noch ohne Gefahr für Mutter und Kind möglich, ein gewisses Restrisiko bleibt jedoch.

Auf schulmedizinische Schmerzmittel, wie eine PDA, müssen Sie bei einer Hausgeburt verzichten.

 

Tipps:

  • Besprechen Sie mit Ihrer Hebamme im Vorfeld ausführlich, wie Sie sich Ihre Hausgeburt vor- stellen.

  • Melden Sie sich für den „Ernstfall“ trotzdem zur Geburt in einer Klinik an. Dann liegen Ihre Daten schon vor, falls Sie sich doch noch spontan gegen eine Hausgeburt entscheiden oder wenn ein Notfall eintritt.

  • Organisieren Sie für die ersten Tage nach der Geburt eine Hilfe für den Haushalt. Das gilt besonders, wenn Sie bereits Kinder haben, die versorgt werden müssen.

Die ambulante Geburt

Für werdende Mütter, die sich nicht zwischen den Vorteilen einer Klinik- und einer Hausgeburt entscheiden können, ist die ambulante Entbindung eine mögliche Alternative.

Sie haben dabei die Wahl zwischen der ambulanten Geburt in einem Krankenhaus oder in einem Geburts- haus.

Kommt ein Baby ambulant im Kreißsaal eines Krankenhauses zur Welt, können Mutter und Neugeborenes in der Regel schon wenige Stunden nach der Geburt nach Hause gehen, wenn die Entbindung ohne Komplikationen verlaufen ist.
Viele Schwangere entscheiden sich für diese Möglich- keit, weil sie bei einem Notfall nicht wertvolle Minuten auf dem Weg ins Krankenhaus verlieren, aber die Tage nach der Entbindung in Ihrem Zuhause verbringen wollen.

Geburtshäuser verbinden medizinische Sicherheit mit einer familiären Atmosphäre. Ziel der Geburtshäuser ist es, den Frauen eine natürliche, selbstbestimmte Geburt zu ermöglichen, die so weit wie möglich ohne medizinische Eingriffe und Hilfsmittel auskommt. Sie werden von Hebammen oder Ärzten geleitet.

Die zuständige Hebamme, die die werdende Mutter be- reits während der Schwangerschaft betreut hat, wird im Bedarfsfall eine Klinikgeburt empfehlen.

 

Das Netzwerk der Geburtshäuser bietet auf seiner Website eine Suchmöglichkeit nach PLZ:
http://www.geburtshaus.de/geburtshaussuche.html

Während der Geburt werden die Wehentätigkeit der Mutter und die Herztöne des Kindes ständig überwacht. Zur Schmerzlinderung setzen die Hebammen auf alter-native Methoden, wie Akupunktur oder Massagen. Eine PDA ist nicht möglich.

Viele der deutschlandweit rund 100 Geburtshäuser bieten eigene Geburtsvorbereitungskurse und Vorsorgeuntersuchungen an.

Tipps:

  • Achten Sie darauf, wie weit das Geburtshaus von der nächsten Klinik entfernt ist, damit Sie im Notfall schnellstmöglich verlegt werden können.

  • Klären Sie im Vorfeld unbedingt die Kostenübernahme, denn viele Geburtshäuser können nicht mit allen Krankenkassen abrechnen.

  • Für eine Entbindung in einem Geburtshaus sollten Sie sich rechtzeitig anmelden.